Freitag, 4. September 2015

Takulandirani

Wir sind endlich in unserem Projekt in Guilleme angekommen - unser neues (zweites) Zuhause.
Wir zwei wurden super ♡-lich von den Schwestern begrüßt, aufgenommen und haben auch schon einiges erlebt. Aber erst einmal wollen wir euch noch von unseren letzten Tagen in Luft berichten! Letzten Donnerstag (unser vorletzter Schultag) sind wir sechs gemeinsam mit unseren Lehrern zu einem großen Damm gewandert. Dabei haben wir die weite Landschaft genossen und parallel dazu Zuckerrohr verschlungen. Nach 1 1/2 Stunden am Damm angekommen kam es uns schon fast so vor, als würden wir am Malawisee stehen. Wir können es kaum abwarten unseren ersten Trip zum See zu starten. Nachdem wir fast von einer Kuhherde überrannt wurden ging es für uns nach Ludzi - vorbei an kleinen Dörfern , wo wir überall lieb begrüßt wurden- zurück. Die Kinder begrüßt man hier in Malawi mit einem einfachen "Bo?!" und Daumen hoch :-)  Unsere letzte Unterrichtsstunde am Freitag sollte mit Liedern und "Tänzen" sowohl aus Malawi als auch aus Deutschland gefüllt werden - wir hatten alle eine Menge Spaß. Bevor es ans Koffer packen ging hatte Schwester Constanzia, die zukünftige Ansprechpartnerin von Anna-Lena , einen abschließenden Ausflug zu einer Farm des Convents geplant. Ursprünglich sollte es um 9:00 losgehen. Da wir aber in Malawi sind ist das Zeitverständnis etwas anders, also ging es um 11:00 los :D
Der Minibus der Schwestern War prall gefüllt. 18 Personen und Proviant für unser "Lunch" fanden Platz ( ob man das Platz nennen kann?!) - eigentlich sind die Minibusse für ca. 10 Personen ausgelegt, aber das ist egal.  An der Farm angekommen waren wir erstaunt darüber, was und in welcher Weise vor Ort Ackerbau betrieben wird. Neben herkömmlichen Kohl und Tomaten werden Bananen, Zuckerrohr, Mangos, Papayas, Orangen, Mais und vieles mehr angebaut - so weit das Auge reicht. Jedoch findet erst zur Regenzeit ( November-April) die Ernte statt.  Im Anschluss an das gemeinsame Kochen und Essen machten wir uns auf den Rückweg. Bei einem zwischenzeitlichen Stopp sollten neben 4 jungen Mädchen auch noch 4 lebende Hühner Platz finden - ganz zur Freude von Teresa. Ein gelungener, witziger Tag :-)
Da die Mädels die jetzt in Madisi sind, erst am Dienstag abgeholt werden konnten, wurde auch unserer Abreisetermin auf Dienstag verschoben. Dann hieß es nach einer super Einführung erstmal Abschied nehmen. Diese einzigartigen Wochen werden wir nicht vergessen. Um 15:00 saßen Eva und ich dann auf einer mit Matratzen ausgelegten, überdachten Ladefläche eines Pick-Up auf dem Weg nach Guilleme. Voller Adrenalin und Vorfreude konnten wir es kaum erwarten anzukommen. Endlich würden wissen und sehen, wo wir ein Jahr unterrichten, kochen und vor allem leben werden. Am ersten Abend wurden wir von den Schwestern zum essen eingeladen und mit einem " Willkommens-Lied" begrüßt. Die Atmosphäre War locker und wir fühlten uns pudelwohl. Bevor wir am nächsten Tag in unsere Zimmer einziehen würden, teilten wir zwei uns für die erste Nacht noch ein Bett.
Wir starten unseren Morgen mit einem selbstgemachten Phala ( flüssiger Mais-Porridge plus Groundnut Mehl). Dann ging es endlich nach 2 1/2 Wochen ans auspacken der Koffer und einrichten der Zimmer, die wir mit Fotos aus der Heimat echt gemütlich machten. Wir fühlen uns in unserem Haus wirklich wohl.
Mittags machten wir eine Erkundungtour über das Schulgelände, den Markt, dem Convent und das nahe liegende Dorf. Überall hieß es" Takulandirani" - Willkommen. Das lachen und die Freundlichkeit der Menschen und Kinder machte uns das Ankommen perfekt. Wir können es kaum abwarten am Montag die 360 Mädels kennenzulernen, die im Internat leben.
Gestern (03.09.15) sind wir mit Schwester Agatha, unsere Ansprechpartnerin, nach Michinji, die nächst größere Stadt gefahren, um unseren "ERSTEN EINKAUF" zu tätigen. ( Auf dem örtlichen Markt in Guilleme besteht leider nicht die Möglichkeit,  alle benötigten Dinge zu kaufen.)
Der Kauf einer Chitenje die wir heute um  Schneider bringen werden, um uns für das Botschafterfest einen Rock nähen zu lassen, sollte den Anfang machen. Anschließend wurde noch Gemüse und andere Lebensmittel gekauft. Hier 600 Kwacha - da 200 Kwacha. Irgendwann verloren wir den Überblick - und uns wurde bewusst, dass wir uns noch an die neue Währung gewöhnen müssen ( 1€ = 565 Kwacha).
Gleich bekommen wir unseren " Teachersguide" und werden noch einmal mit dem gesamten Gelände vertraut gemacht. Uns geht es aufjedenfall gut- macht euch keine Sorgen.
Am Dienstag fängt die Schule an und wir freuen uns, dass wir endlich unsere Aufgaben wahrnehmen können.

Wir werden berichten.
Tionana :-)
Eva und Lynn

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